Tauchen im Greisingersee

oder

Können sich Taucher mit Anglern vertragen?

Wir hatten eine Einladung eines Waiblinger Anglervereins, dem Fischereiverein Waiblingen e.V. bekommen, Ihren See in Höchstädt, den Sie gepachtet haben, am 29.September zu betauchen. Der See hat ca. 3.8 ha Fläche und lt. Aussage des Fischereivereins eine maximale Tiefe von 5-6 Metern. Er liegt direkt an der Donau und wird von dieser gespeist. Der Hintergrund war der, dass der Fischereiverein Waiblingen wissen wollte wie die Bodenbeschaffenheit des Sees aussieht und falls man Fische sieht, welche Arten darin herumschwimmen.

Wir von der TGS – das waren Hans, Karsten, Andreas, Ewald und Peter – trafen uns dort am 29.9.2021 nachmittags. Da dies mitten in der Woche stattfand waren nur Klaus und Ulli vom Fischereiverein und der Besitzer des Sees H. Greisinger da. Wir hatten somit kein Probleme, mit Angelruten oder Schnüren, die im See hängen könnten.

Von außen betrachtet war der See klar – dachten wir. Beim Einstieg haben wir natürlich Sediment aufgewirbelt. Der Einstieg war nicht ganz leicht, da er über eine Art Naturtreppe (3 Stufen) ins Wasser führte.

Die Jackets wurden von allen im Wasser angezogen. Wir hatten uns in 2 Gruppen aufgeteilt. Hans und Karsten tauchten links herum um den See, der Rest rechts herum. Andreas war unser „Kameramann“.

Das aufgewirbelte Sediment hörte aber auch nach 50m tauchen nicht auf. „Scheibenkleister“, dachte ich – Sicht ca. 20 – 40 cm. Das wird ein „toller“ Tauchgang. Dann begannen „Graswiesen“ (Tausendblatt oder etwas ähnliches), die den Boden des Sees bedecken und die Sicht wurde mit ca. 2 m etwas besser. Man wusste jetzt wenigstens wo der Tauchpartner war. Zwischen dem Bodenbewuchs, der teilweise von 4 m bis kurz unter die Wasseroberfläche ging, gab es so eine Art Kanäle, die vollkommen frei von Bewuchs waren. Die Angler sagten uns nachher, das dies Zonen sind, in denen die Fische schwimmen.

Aufgrund der schlechten Sicht, war es nur möglich mittels Kompass die Richtung zu halten. So nach ca. 20 Minuten waren Andreas, Ewald und ich am rechten Seerand angekommen. Dann tauchten wir auf um uns kurz zu besprechen, wie wir weiter tauchen. Beim Briefing hatten wir gesagt das wir komplette Runde tauchen, aber bei der Sicht entschlossen wir uns am vorderen Seerand zurück zu tauchen. Auf dem Rückweg huschte über dem Bewuchs in ca. 2 m Tiefe ein Barsch an mir vorbei. Andreas hat auch noch einen Karpfen gesehen. In 2-3 m Abstand vom Uferrand war die Sicht relativ gut. Nach 42 Minuten und einer erreichten Maximaltiefe von 4 m kamen wir wieder am Einstig an.

Hans und Karsten hatten den geplanten Tauchgang durchgezogen und die komplette Runde gemacht. Teilweise hatten Sie sich mit den Armen eingehakt, weil auch bei ihrer Runde die Sicht so „toll war …“. Unterwegs hatten Sie mehrere Zander gesehen, die aber völlig entspannt an Ihren Plätzen blieben. Hans hat mit seinen Tauchcomputer das Profil des Tauchgangs aufgezeichnet.

Tauchprofil Greisingersee

Zum Ausklang hatten Klaus und Ulli einen Pavillion aufgestellt, den Grill angeworfen sowie Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Als wir uns gerade in den Pavillion setzten, begann es heftig zu regnen. Vom Grill gab es Zucchini mit geschmelztem Schafskäse, Würstchen und Schweinebauch und Getränke.

Nach dem Regen war der See ganz glatt. Man sah immer wieder mal einen Fisch springen und Kreise an der Wasseroberfläche. Anschließend haben wir uns dann noch 2 Stunden über den See, das Angeln usw. unterhalten, bevor wir den Heimweg antraten. Es zeigte sich, dass sich Taucher doch mit Anglern vertragen können!

Peter Matschin

Updated: 7. Dezember 2021 — 12:33