Herbsttauchen in Untergrombach

Frisch zurück aus dem Urlaub, war ich am Sonntag, 1. Oktober mit ein paar anderen Vereinskameradinnen und -kameraden zum Tauchen am Baggersee Untergrombach. Wir hatten uns für 10:30 Uhr verabredet und damit waren wir keinesfalls die ersten am See. Etwa 20 Autos von Tauchern waren auf dem Parkplatz verteilt. Einige machten sich direkt am Auto fertig für ihren Tauchgang und andere, so wie wir auch, schlugen ihr Lager auf den Wiesen am See auf. Für Hans, Karsten und mich waren diesmal sogar ein paar bekannte Gesichter in den anderen Tauchgruppen dabei, die wir auf WLT-Veranstaltungen kennengelernt hatten (Trainer-C-Lehrgang, Führungsseminar, Ausbildertagung).

Die Anzahl der Taucher ließ bezüglich der zu erwartenden Sichtweite nichts Gutes hoffen. Einige Gruppen hatten Tauchschüler dabei. Beim ersten Tauchgang konnten wir dann auch etliche aufgewühlte Stellen im See finden. Dazwischen war die Sicht allerdings überraschend gut mit bis zu geschätzten 10 Metern. Wir waren aber nicht nur zum Vergnügen am und im See, sondern wollten unsere Tauchschüler voran bringen und ein paar der noch offenen Übungen zum DTSA*-Brevet absolvieren. Es wurden nicht alle geplanten Übungen erfolgreich durchgeführt, aber die Liste der offenen Übungen ist wieder kleiner geworden.

Nach dem ersten Tauchgang gab es zur Stärkung das übliche Grillen mit anschließendem Chillen am Baggersee Untergrombach. Unsere Tauchschüler waren für den zweiten Tauchgang am Nachmittag nicht mehr zu motivieren bzw. fühlten sich in irgendeiner Weise unwohl. Karsten, Silke und ich haben diesen Tauchgang zu dritt gemacht. Die anderen Tauchgruppen hatten ihren 2. TG viel früher als wir gestartet, so dass wir fast allein im Wasser waren. Ich war neugierig und wollte wissen, wie die Sicht unterhalb von 10 Metern ist. Karsten führte uns zielsicher in den Unterwassernebel bis ca. 12…13 m Tiefe. Da es nicht besser wurde, kehrten wir um und im Bereich 10 bis etwa 8 m Tiefe setzten wir den Tauchgang fort. Zu der Zeit hatte ich mich geärgert, dass ich die UW-Kamera zuhause gelassen habe. Im Übergangsbereich von der Halde in die Ebene bzw. deutlich flacherem Gefälle hatten wir Sichtverhältnisse wie am Bodensee. Geschätzte 20 Meter oder sogar mehr konnte man über die Geröllhalde aus Steinen, Baumstämmen und Ästen sehen. So eine tolle Sicht hatte ich bisher noch nie in Untergrombach erlebt. Das war genau das richtige Geschenk zu meinem 300. Tauchgang!

Von den Seebewohnern war außer einem Krebs und einigen Flussbarschen nicht viel zu sehen. Der Boden, bzw. Steine, Baumstümpfe, Äste und sogar Bierflaschen und ähnlicher Unrat waren fast flächendeckend mit Dreikantmuscheln übersät. Im Sand konnte man auch einige große Teichmuscheln finden. Der Pflanzenbewuchs erschien mir etwas mehr geworden zu sein, als in der Vergangenheit. Es gab einige zusammenhängende Flächen, die zwar noch dünn aber schön gleichmäßig mit Armleuchteralgen bewachsen waren. Auch die „Wasserpest“, die sicher jeder Aquarianer kennt, war anzutreffen.

Nach 55 Minuten hatte ich mit 50 bar in der Flasche und gemeinsam mit meinen beiden Buddys den See verlassen. Ausrüstung ablegen, Taucher trockenlegen, etwas trinken, kurzes Nachbriefing über diese herrliche Sicht und diesen tollen größtenteils sonnigen Tauchtag insgesamt und dann ging es auch schon ans Abbauen und Verstauen der Ausrüstung. Könnte nicht immer so schönes Wetter an und so tolle Sicht in unseren Süßwasserseen sein? Ich freue mich schon auf den nächsten Tauchtag!

Updated: 5. Oktober 2017 — 20:29