Am Wochenende des 22. und 23. März 2025 war es so weit: Sechs tapfere Taucheranwärter
wagten sich in die Tiefen der Theorie. In den Räumlichkeiten der Zehntscheuer in Deizisau
stellten wir uns den Mysterien der Tauchausrüstung, der Tauchphysik, der Tauchmedizin und
der Tauchgangsberechnung. Klingt trocken? War es aber nicht! Um 9:00 Uhr ging es los und
wir tauchten ab in Theorie-Welt.
Bevor wir in die Tiefen der Theorie eintauchen, muss eine wichtige Person gewürdigt werden:
Hans! Unser Held an der Versorgungs- und Organisationsfront! Zwei Tage lang kümmerte er
sich rührend um unser leibliches Wohl, versorgte uns mit Getränken und organisierte für die
Mittagspause leckere Pizzen. Ohne ihn wäre das Seminar sicherlich nicht nur anspruchsvoll
für den Kopf, sondern auch für den Magen geworden.
Samstag – Von Boyle, Blei, Barotrauma und Buddys, die hoffentlich nicht verschwinden
Der Tag begann mit frischen Gesichtern, voller Motivation und mit einem Tauchgang in die Welt
der Physik mit Sven. Von der Wahrnehmungsveränderung unter Wasser über Druck,
Stickstoffsättigung im Körper sowie einigen Physikern, konnten wir Vieles lernen. Nach der
Theorie über Druck und Stickstoff war es Zeit, über die Taucherausrüstung zu sprechen.
Andreas erklärte uns alles von der ABC-Ausrüstung, welche im Hallenbad zum Einsatz kommt
bis hin zur benötigten Ausrüstung für einen Tauchgang mit Gerät. Danach war Karsten dran
und stellte uns die Grundregeln des Tauchens vor. Die wichtigste von allen: Tauche niemals
allein! Und sollte sich unser Taucherbuddy doch einmal in Luft auflösen, haben wir jetzt gelernt,
was in so einem Fall zu tun ist. Auch lernten wir hier vieles zum Thema „Atmung“ und
Luftverbrauch. Da war bei dem einen oder anderen doch einmal kurz die Luft raus. Zum
Abschluss des heutigen Seminartags, war noch einmal Sven an der Reihe. Dieses Mal mit
dem Thema Medizin. Hier erfuhren wir so einiges über verschiedene Barotraumata, die
Dekompressionskrankheit und wie wir Verletzungen durch Meeresbewohner behandeln, im
besten Fall jedoch gänzlich vermeiden. Zum Glück gab es zwischendurch eine wohlverdiente
Mittagspause mit Pizza und tollen Gesprächen. Mit vollgestopften Gehirnen und leeren
Energiereserven endete der erste Seminartag. Geschafft, aber gespannt auf den nächsten
Tag, machten wir uns auf den Heimweg.
Sonntag – Von Schutz, Sicherheit, Sauerstoff und schweißtreibenden Prüfungen
Nach einer erholsamen Nacht (oder für manche einer intensiven Nachbereitung der
Samstagsinhalte) ging es am Sonntagmorgen munter weiter. Diesmal stand Andreas mit dem
Thema „Umweltschutz und kulturelle Belange“ auf der Agenda. Wir lernten, wie wir aktiv und
passiv dazu beitragen können, unsere Gewässer zu schützen und weshalb das richtige
Tarieren so entscheidend ist. Als nächstes stand Karsten mit den Themen „Briefing“ und
„Debriefing“ auf dem Plan! Denn: Planung ist alles! Vom Einstiegspunkt bis zum Notfallplan –
wir haben gelernt, dass ein gut durchdachtes Briefing uns nicht nur sicherer macht, sondern
auch peinliche Situationen wie „Wo ist eigentlich mein Buddy hin?“ bestenfalls vermeidet.
Weiter ging es mit dem zweiten Medizinteil, präsentiert von Sven. Diesmal erfuhren wir alles
über Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Rettungskette, damit im Notfall jeder weiß, was zu tun ist..
Es ging um Sofortmaßnahmen, Sauerstoffgabe, Notfallmanagement und warum es nicht
schadet, den Notruf mit einer möglichst verständlichen Erklärung abzusetzen (und nicht nur
„Hilfe, Blub Blub!“ ins Telefon zu stammeln). Gerade als wir dachten, unsere Gehirne hätten
den Tiefpunkt der Aufnahmefähigkeit erreicht, kam Sven mit seinem letzten Highlight um die Ecke: Dekotabellen und Tauchgangsberechnungen. Atemvolumen, Flaschenvolumen,
Nullzeiten – willkommen im Matheunterricht für Taucher! Sven zeigte uns, wie wir berechnen,
wann uns beim Tauchgang die Luft ausgeht. Nach diesem letzten Hirntraining war es Zeit für
die wohlverdiente Mittagspause – und Hans sorgte erneut für eine exzellente Pizza-
Versorgung. Manche nutzen die Pause für tolle Gespräche, andere zum Wiederholen des
Lernstoffs, weil sich da ja noch so eine kleine Sache namens Prüfung am Horizont
abzeichnete…
Dann war es soweit: Die Theorieprüfung! Stifte gezückt und Taschenrechner
einsatzbereit – und los ging’s. Stille breitete sich aus, unterbrochen nur vom gelegentlich
Seufzen und dem leisen Kratzen der Stifte. Und dann: Geschafft! Die letzten Prüfungen
wurden zur Korrektur abgegeben und nun hieß es warten. Schließlich stand das Ergebnis
fest: Vier von sechs haben bestanden – das ist ein Grund zum Feiern! Herzlichen Glückwunsch
an alle, die bestanden haben und viel Glück an diejenigen, die noch einmal ran müssen! Nach
diesem Erfolgserlebnis räumten wir gemeinsam auf und machten uns zufrieden (und vielleicht
ein kleines bisschen erschöpft) auf den Heimweg. Zum Glück braucht man für den Heimweg
keine Deko-Stopps … oder doch?