Tauchtag am Bodensee

An einem kalten Februartag fahren Karsten und ich ans schwäbische Meer zum Tauchen. Es ist der 2. Tauchtag in diesem Jahr für uns am Bodensee. Unser Ziel heißt „Wilder Mann“. Das hört sich mysteriös an, ist aber nicht so. Es ist der Tauchplatz beim gleichnamigen Hotel in Meersburg. Dieser Tauchplatz ist nur über die Wintermonate zugänglich. In der wärmeren Jahreszeit hat es dort Bootsverkehr.

Am See angekommen, haben wir Glück. Die erste Gruppe Taucher packt gerade zusammen. Nach kurzem Warten können wir direkt am Einstieg parken. Briefing – geplant sind 30 Meter, 45 Minuten, am Ende die Übung „Boje setzen“ auf 5 Meter. Wir ziehen unsere Trocki-Ausrüstung an, bringen die Alphaflagge in Position und laufen komfortabel die Treppe runter zum See.

Beim letzten TG sind wir vom nach links Einstieg abgetaucht – jetzt wollen wir sehen, was es rechts rum zu sehen gibt. Eine Sicht haben wir …! Vor lauter Begeisterung fallen uns fast die Augen aus der Tauchermaske. So weit kann man nicht in jedem tropischem Gewässer sehen. Wir schätzen 30 m Sichtweite. Als ich mal von unten hochschaue, kann ich die Wasseroberfläche erkennen. Und hell ist es. Die Lampen werden nur wenig benutzt. Was gibt’s da unten zu sehen? Das übliche halt im Bodensee: Steilwand, Dreikantmuscheln ohne Ende, Gartenstuhl, Flaschen und anderer Zivilisationsmüll lockern den TG auf. Als wir wieder in der Nähe vom Einstieg sind, begrüßen uns 3 kapitale Hechte. Trotz neuer Innenhandschuhe friere ich nach ner halben Stunde doch etwas. Und nicht nur an den Händen. Das Wasser hat halt doch nur 4 Grad. Ich glaub, ich muß mir noch einen Unterzieher dazu kaufen – oder beim nächsten Mal wieder frieren.

Mit Beginn des Safetystopps packe ich meine Boje aus. Natürlich soll diesmal die Übung klappen – schließlich fahre ich in Kürze auf die Malediven. Da muss das Bojenmanöver sitzen. Nach dem Ausrollen, will einfach keine Luft in diese Boje. Ich glaub, der Entenschnabel meiner Boje ist eingefroren. Nach einiger Zeit ist endlich die erforderliche Luft drin und die Boje schießt ab nach oben. Wir beenden den Tauchgang wie geplant und tauchen auf. An der Promenade werden wir von einer ganzen Menge Touris erwartet – überwiegend Menschen aus Fernost. Und alle fotografieren wie wild! Dürfen die das ohne uns zu fragen?

Uns erwartet bestes Wetter an der Oberfläche und ein Alpenpanorama, wie man es sich wünscht. Nach der ordentlichen Mittagspause beim Italiener und Einträgen ins Logbuch geht’s wieder nach Hause. Karsten und ich sind uns einig – hier gehen wir nochmal hin.

Updated: 22. Mai 2019 — 0:05