Wenn’s draußen kalt ist und die meisten lieber zu Hause am warmen Ofen sitzen, zieht es einige Taucher der TGS trotzdem an die heimischen Gewässer. Am 28.12.2012 war es mal wieder soweit: Ansgar, Gunnar, Karsten und ich brachen auf nach St. Leon Rot, um ein wenig Pressluft zu atmen. Das Wetter meinte es gut, es war trocken und fast windstill. Hinzu kommt in St. Leon Rot der Vorteil, dass es einen beheizten Taucherraum gibt, in dem man sich umziehen und nach dem Tauchgang warm duschen kann.
Da ich selbst noch kurz zuvor erkältet war, war ich etwas skeptisch, ob ich diesen Tauchgang tatsächlich machen sollte. Der Wille war da und ich wollte die Entscheidung bis zuletzt aufschieben. Wenn am See noch alles ok ist, wollte ich abtauchen. Schon während der Fahrt probierte ich, ob der Druckausgleich funktioniert oder nicht. Er funktionierte nicht. Am See angekommen, konnte ich keine Besserung verspüren und ich teilte meinen Tauchkameraden mit, dass ich heute nicht tauchen werde. Die anderen machten sich daran, ihre Trockis anzulegen und die Ausrüstung zu checken. Alles stand auf „go“ und die drei trugen ihren Luftvorrat zum Einstieg, legten ihre Flossen an und schon bald waren nur noch zwei Blasenringe an der Wasseroberfläche zu sehen, die sich mehr und mehr entfernten. Ansgar tauchte an diesem Tag mit seinem Kreislaufgerät und somit blasenfrei.
Ich nutzte die Zeit des Tauchganges, um meine ungenutzte Ausrüstung wieder im Auto zu verstauen. Für einen guten und sicheren Tauchgang muss für mich einfach alles stimmen. Das war an diesem Tag nicht der Fall. Nach ca. 45 Minuten waren die Blasenringe wieder in Ufernähe und etwas folgte den Tauchern, gerade so, wie eine Boje, die gelegentlich von Tauchern hinterher gezogen wird. Es stellte sich heraus, dass Gunnar „erfolgreich gejagt“ hatte und zwei tote Vögel hinter sich her zog. Für die Vögel war es leider schon zu spät. Sie hatten sich in einer Angelleine verfangen, die im See zurückgelassen wurde. Gunnar hing nun in der
gleichen Leine, konnte sich aber ohne Mühe nach dem Tauchgang befreien. Der Tauchgang selbst verlief ohne Probleme und nahezu ohne Fisch-Begegnung. Weihnachtsbäume waren dagegen einige zu betauchen. War saßen noch gemütlich bei einer warmen Mahlzeit zusammen und überlegten schon, wo wir im Laufe des Jahres mal tauchen könnten.