Gegen 9 Uhr am Freitag, 20.02.2009 treffen wir uns in Stuttgart am Hauptbahnhof, derzeitige Temperatur um 0°C. Wir, das sind Berni, Rita und Götz, Veronika und Andreas, Heike S aus Z und Pit, Heike B aus S, Gunnar, Eva, Doris und Ewald, Otto, Ingrid und ich. Mit dem ICE geht´s ab nach Frankfurt. Dort im Flughafen werden wir gecheckt. Wer zu viel Kruscht dabei hat, wird genauer unter die Lupe genommen. Mit einer leichten Verspätung startet unser Jumbo 747-400 um 14:20 Uhr und nimmt Kurs über Russland, Mongolei, China nach Hongkong. Beim Umsteigen nach 11 Flugstunden werden wieder dieselben gefilzt – irgendwie, hat jemand doch zu viel mitgenommen. Wie von „Reiseleiter“ Gunnar versprochen: „machat no koi Hektik, dia wardat auf ons“, landen wir ohne Zwischenfall mit unserem kompletten Gepäck um die Mittagszeit in Cebu – 7 Stunden Zeitverschiebung eingerechnet. „Miss Vulcano“ (Edna) und weitere philippinische Schönheiten empfangen uns. Wir hören immer wieder “alles ok. No Problems“. Ab hier brauchen wir uns nicht mehr um unser Gepäck kümmern. Begleiteter Transfer zunächst mit der Schnellfähre nach Tagbilaran auf Bohol, unserer Zielinsel. Von dort werden wir dann mit Vans ins gut 80 km entfernte Bituon Beach Resort zwischen Guindulman und Anda gebracht. Die Autofahrer hierzulande brauchen keine Straßenverkehrsordnung. Alles was kleiner ist, als ein Van wird weggehupt. Ob Moped, Kind, Huhn, Hund, Tuk Tuk, – alle spritzen weg.
Vorbei an Reisfeldern, vielen urigen Dörfern geht eine 22 stündige Reise am späten Nachmittag zu Ende. Wir werden von der Ressortleiterin Eden und den dort ansässigen Moskitos in Empfang genommen. Ein Ausblick, wie von einer Fototapete erwartet uns.
Wie im Paradies: viel Grün, Palmen, türkisfarbenes Meer, ein Postkarten-Sonnenuntergang und 28°C warme Luft! Herz, was willste mehr? Außer der 15-köpfigen TGS Gruppe sind noch 2 Gruppen aus Sachsen und Wesel mit jeweils 3 Paaren angekommen. Die Anlage ist somit ausgebucht.
Alle gehen heute bald ins Bett – wir sind platt. In der Nacht wache ich auf. Monsunregen und Gockelgekrähe ab 1 Uhr. Dazu unbekannte Geräusche der heimischen Tiere.
Am nächsten Morgen sehr üppiges Frühstück mit Mangos, und allem anderen, was wir so kennen.
Nach der Einweisung durch Ralf, dem Leiter der Tauchbasis, können wir im 28°C warmen Wasser Schnorcheln und Baden. Faulenzen fällt auch nicht schwer. Es hat in der Anlage überall kleine Nischen mit Liegen oder Sitzmöglichkeiten zum Relaxen mit Meerblick. Im Anschluss der Lagune hat’s ein Hausriff bis auf 25 m Tiefe. Unsere TGS-Fahne wird am Floß gehisst. Somit wissen alle, dass wir da sind.
Die nächsten Tage verbringen wir natürlich auch mit Tauchen, Baden und Schnorcheln an intakten Riffen. Frei nach dem Motto “Hier macht doch eh jeder, was er will“. Die Fische sind ein bisschen zu klein geraten. Kaum mal einer dabei, der über nen halben Meter misst. Eva hat Glück, sieht als erste das Hammerhai-Baby und sogar nen kleinen Walhai.
Am 24.02. Tagesausflug mit Vans. Die gesamte TGS-Gruppe geht mit. Wir besuchen den Markt in Jagna. Dort werden wir Langnasen von den Einheimischen neugierig bestaunt, wie Aliens. Nächster Halt ist ein Kirchenmuseum, welches uns weniger interessiert. Weiter geht’s zu den kleinen Tarsier-Äffchen (Kobold-Makis). Das sind die mit den großen Augen und dem rattenähnlichen Schwanz. Zum Mittag Motorfloßfahrt auf dem Loboc-River mit Live-Musik und Mittagessen. Anschließend Fahrt zu einer Schmetterlingsfarm mit Führung. Letzte Etappe der Reise sind die Chocolate Hills. Beeindruckende Naturlandschaft. Tagesausklang am Resort.
Nächster Ausflug am 27.02. Mitten in der Nacht um 5 Uhr fahren wir mit dem landestypischen Reisegefährt „Jeepney“ – das ist ein Bus, bei dem die Fahrgäste sich gegenüber sitzen – in den Regenwald. Das Ziel ist eine Tropfsteinhöhle mit vielen tausend Fledermäusen. Wir fahren über teilweise asphaltierte, teilweise naturbelassene Straßen. Nach rund 2 Stunden Fahrt sind wir an einem Bergdorf angekommen. Ab jetzt geht’s zu Fuß über Schlammpfade, an Reis-Terrassen vorbei, immer weiter und tiefer in den Urwald. Mehrmals geht’s knietief durch kleine Bäche. Nach kurzer Zeit sehen wir aus, wie Erdferkel. Manch einer fällt in den Lehm. Wir sehen Abbau von Mahagonihölzern und auch einheimische Reisbauern beim Pflügen mit dem Wasserbüffel. Die Geräusche, welche wir auf diesem Ausflug vernehmen, entsprechen denen aus Vietnamfilmen. Nur halt ohne Kampfgeräusche. An der Höhle angekommen, sehe ich ein großes Loch, aus dem ab und zu Fledermäuse raus und reinfliegen. So ungefähr stelle ich mir das Loch zum Mittelpunkt der Erde vor. Nach dem Höhlenbesuch werden die mitgebrachten Sandwiches (Mc-Egg) verteilt und es geht den beschwerlichen Weg wieder zurück zum Dorf. Heike verteilt ihren Vorrat an Gummibärchen an die einheimischen Kinder. Es geht mit dem Jeepney zurück ins Resort, wo wir um die Mittagszeit eintreffen. Der Rest des Tages verläuft recht faul, wir gehen bald ins Bett. Unsere verdreckten Kleider und Schuhe bekommen wir ein paar Tage später picobello gereinigt wieder zurück.
Am nächsten Abend Strandparty.
Marktbesuch am Sonntag. Hinfahrt mit Tuk Tuk. Diese Fahrzeuge haben den Charakter von Taxen. Es sind 50 ccm Motorräder mit überdachtem Beiwagen. Darin haben entweder 2 normal gebaute Langnasen, oder 4 Einheimische Platz.
Am 02.03. morgens machen sich 3 lästerliche Weiber darüber lustig, dass ich mit dem Begriff des „näselnden Wassers“ nichts anzufangen weiß. Abends geht’s dann ab zur Walhai Tour.
An Bernies Geburtstag bekommt sie zuerst von uns, später von den Mädels aus dem Resort ein Ständchen.
Nachmittags bringen sie sogar ne Geburtstagtorte.
Das Abendessen mit Fondue bleibt einigen von uns mit durchschlagender Kraft in Erinnerung.
Zum Abschied von Schlittis und Dinters gibt’s am letzten Tag Spanferkel.
Wir reisen nach 14 Tagen bester Erholung und dem Gefühl: ‘Schade – jetzt haben wir uns so an diese Gegend, das Klima und den supertollen Service gewöhnt’ – mit einem Zwischenstopp in Hongkong heim.
Was bleibt sind 80 Gigabyte Bilder und das Gefühl – schee wars.